Nicht immer steht die Fähigkeit eines Unternehmens, den eigenen Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können, im Mittelpunkt von Factoring-Maßnahmen. Bei Blütezeit haben wir es zum Beispiel mit einer etablierten Blumenzucht nahe der niederländischen Grenze zu tun, die Gärtnereien in ganz Europa zu ihren Kunden zählt.
Das Unternehmen setzt ebenfalls auf eine Hausbankfinanzierung und kann einen Jahresumsatz von 17,5 Millionen Euro vorweisen. Es liegt in der Natur der Dinge, dass das Geschäft saisonalen Schwankungen unterliegt, mit der sich die zuständige Bank bisweilen schwertut. Die Linien werden unterschiedlich in Anspruch genommen; das heißt, dass zu Saisonspitzen mehr Kontokorrentkredit benötigt wird. Auch die vielen ausländischen Debitoren sorgen durch damit verbundene Ausfallrisiken für eine gewisse Unsicherheit. Für Blütezeit ergibt es an dieser Stelle Sinn, auf eine Inhouse-Variante des Factorings als Ergänzung zur Hausbankfinanzierung zurückzugreifen. Dabei verbleibt das Debitorenmanagement in den Händen des Kunden, während das Factoringinstitut die anfallenden Forderungen finanziert und überdies eine vollumfängliche Übernahme des Ausfallrisikos gewährleistet.
„Das Problem ist die Beitreibung der Forderungen“, gibt Blume Einblick. „Unternehmer scheitern häufig daran, ihr Recht im Ausland durchzusetzen. Dies liegt im Wesentlichen an den unterschiedlichen Rechtssystemen. Durch die Übernahme der Delkredere-Funktion haben unsere Kunden mit diesem Thema keine Sorgen mehr.“
Volkskunst in der Krise
Noch einmal zurück zum Holz: Als letztes Exempel blicken wir auf Erz und Hand, die sich auf die Herstellung von Erzgebirgskunst „Gerade bei jungen Unternehmen ist ein Umsatzwachstum schnell erzielt, da die Ausgangsbasis
niedrig ist“, erläutert Jan Blume. Kapitalanlagen spezialisiert haben. Liebevoll und detailreich gefertigte Schwibbögen,
Holzkrippen oder Schnitzfiguren gehören zu den gefragtesten Produkten des Unternehmens, das einen Jahresumsatz in
Höhe von fünf Millionen Euro erzielt.
Leider stehen diesen grundsätzlich positiv anmutenden Faktoren gleich mehrere ernüchternde Realitäten gegenüber, die sich als Herausforderungen für Erz und Hand erweisen. So ist das Geschäft zum einen extrem auf die Weihnachtssaison fokussiert – die besagten fünf Millionen Euro werden fast vollständig zwischen September und Dezember generiert, während der Rest des Jahres nahezu umsatzfrei ausfällt. Darüber hinaus geht der demographische Wandel nicht spurlos an dem Unternehmen vorbei: In der überwiegend von älteren Menschen ausgemachten Zielgruppe wachsen schlichtweg nicht genug Kunden nach, um langfristig schwarze Zahlen zu schreiben.
Ein funktionierendes Geschäftsmodell ist jedoch notwendige Voraussetzung für den Einsatz von Factoring, das seitens entsprechender Institute nicht zur Finanzierung von Verlusten vorgesehen wird. „Der wegbrechende Umsatz im Bereich der Volkskunst muss deshalb durch neue Produkte aufgefangen werden“, schildert Jan Blume. Im Falle von Erz und Hand geschieht dies im Zuge eines Sanierungskonzepts, das mit Veränderungen in der Gesellschafterstruktur einhergeht.
Blume führt aus: „Es sind neue Gesellschafter ins Unternehmen eingestiegen, die eigene Erwartungen an die Umsatz- und Ertragsentwicklung mitbringen. Ein Wachstum lässt sich hier nur mit dem passenden Partner in Finanzierungsfragen realisieren.“
Wenn das vorgelegte Konzept zur Neuausrichtung überzeugt, kann Full-Service-Factoring zum erfolgreichen Turnaround beitragen. Dabei greifen viele der Vorteile, die auch Holzhandel Heimlich bereits zugutekamen: Bankenunabhängige Liquidität erlaubt schnelle Zahlungen – etwa gegenüber Lieferanten oder Zulieferern, während das Institut außerdem die konstruktive Begleitung des gesamten Sanierungsprozesses in Aussicht stellt. „Bei BFS finance erfolgt ein regelmäßiger Austausch mit dem Kunden zur Entwicklung des Unternehmens. Hier ist unser Innendienst maßgeblich tätig“, versichert Blume.